Kölner Essen – Spezialitäten aus der Domstadt am Rhein

Kölner Essen und typisch kölsche Rezepte

Köln ist nicht nur kulturell eine attraktive Stadt. Die Bewohner der rheinischen Metropole sind bekannt für ihre Herzlichkeit und dafür, sich sehr sinnenfroh ins Leben zu stürzen. Was der Kölner während des Karnevals in der Turbo-Version umsetzt, findet ganzjährig in etwas dezenterer Form statt. Vor allem was Essen und Trinken angeht, schätzen die Kölner Essen, das herzhaft und deftig ist und vielfach die großen Gegensätze der Küche und des Lebens harmonisch verbindet. So kommt unter den kölschen Spezialitäten jede Menge Süßsaures auf den Teller. Einige Gerichte aus der Domstadt sind nicht nur wegen ihres Geschmacks überregional bekannt, sondern auch wegen der originellen Bezeichnungen im örtlichen Dialekt.

Typisch Kölner Küche

Wie überall in Deutschland kamen traditionell auch beim Kölner Essen Fleischgerichte nur bei Wohlhabenden regelmäßig auf den Tisch. Der Durchschnittsbürger musste sich behelfen – mit dem, was im Umland oder im heimischen Garten angebaut wurde, nicht viel kostete und satt machte. Kartoffeln und Kohl, frisches und konserviertes Obst prägen viele Kölsche Spezialitäten. Und wo tierische Erzeugnisse verwendet werden, stellen wir fest, dass wirklich alles vom Tier in irgendeiner Form verarbeitet wurde. Luxus-Speisen kamen dabei selten zustande, auch wenn die Namensgebung dies mitunter erwarten lässt. Die populärsten kalten und warmen Speisen der Kölner Küche sollen im folgenden vorgestellt werden.

Kölsche Rezepte, die man einfach probiert haben muss

Dä halve Hahn

Besucher in Köln, die sich in den vielen romanischen Kirchen richtig Hunger angelaufen haben, enden meist in einer der gemütlichen Gaststätten in der Domstadt. Ganz oben auf der Karte steht vielfach der „Halve Hahn“ – das auch sehr günstig. Wer sich auf ein leckeres Brathähnchen freut, wird allerdings spätestens beim Servieren mit der Kölschen Realität konfrontiert: Der „Hahn“ ist ein Roggenbrötchen, das aufgeschnitten mit Käse und Zwiebeln angerichtet wird. Um den Ursprung des Namens ranken sich Geschichten, wahrscheinlich ist, dass irgendwann einer der Eingeborenen bei einem ganzen Brötchen auf dem Teller sagte „Ich wollt aber nur ein halve han (haben)!“ Gesagt, getan, Küchengeschichte geschrieben.

Kölscher Kaviar

Auch bei diesem Gericht besteht Verwechslungsgefahr: Der exklusive Fischrogen hat nicht einmal von weitem Ähnlichkeit mit der Kölschen Spezialität. Statt dessen kommt Flönz, die Kölsche Blutwurst, auf den Tisch, garniert mit Zwiebelringen und Senf, dazu ein Roggenbrötchen. Woher der Name stammt, ist nicht bekannt, eine gewisse Selbstironie ist aber anzunehmen.

Himmel und Äd

Himmel und Erde sind bei dieser lokalen Leckerei symbolisch vertreten – aufgetan werden Kartoffelpüree und Apfelmus. Auf den ersten Blick vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig, tatsächlich aber ausgesprochen lecker durch den Kontrast von salzig und süß. Himmel und Äd wird allein oder mit dem „Kaviar“ serviert.

Rheinischer Sauerbraten

Ein weiteres Gericht mit süßsaurem Akzent ist der im Rheinland so beliebte Sauerbraten. Der Braten – übrigens stilecht vom Pferd – wird auf kleiner Flamme super zart gegart und erhält durch die Zugabe von Essig, Lorbeer und Wacholder eine besondere Note. Jede Kölner Hausfrau hat hier ihr Familienrezept, mit dem das Gericht individualisiert wird. Die Beigaben sind Kartoffelklöße und Rotkohl.

Rievkoche

Reibekuchen aus Kartoffeln werden in Köln verspeist wie andernorts Pommes frites. Die meisten Imbissbuden oder -restaurants kommen einfach nicht ohne sie aus. Frisch, knusprig und nicht zu fett sollen sie sein – dann kann man hier tüchtig zuschlagen.

Suure Kappes

Sauerkraut ist eine weitere örtliche Spezialität – ganz offensichtlich nehmen sich die Kölner den Satz „Sauer macht löstich“ mit großer Begeisterung zu Herzen. Der Sauerkohl wird zu verschiedenen Fleischspeisen als Gemüsebeilage gereicht, nicht nur im Winter, sondern ganzjährig.

Die Vielzahl an Kölschen Rezepten

Mit den vorgestellten, zum Teil etwas skurril benannten Beispielen ist die Vielfalt der Kölschen Küche natürlich noch längst nicht ausgeschöpft. Vor allem bei den warmen Speisen punktet Köln mit deftigen Suppen, darunter die örtliche Erbsensuppe, Bohnen mit Speck, aber auch Gulaschsuppe (eine perfekte Grundlage für ausgiebige Feiern). Auch Frikadellen, liebevoll als Bremsklötze gefrotzelt, kommen dem Kölner oft auf den Tisch, ebenso wie die Kölsche Version der Schweinshaxe. Wer sich mit dem pikant-deftigen Flair der Kölschen Küche einmal angefreundet hat, wird das eine oder andere Gericht wohl daheim nachkochen. Schwierig ist das nicht, zumal es längst nützliche Küchenhelfer gibt, die das Gelingen erleichtern.

Mit modernen Multikochern Kölner Rezepte umsetzen

Vor allem bei den Eintöpfen und Fleischgerichten läuft die Kölner Küche zu Hochform auf. Früher wurden die Töpfe bei geringer Hitze auf den Herd oder in den Backofen gestellt und schmurgelten dann vor sich hin. Bei manchen typischen Kölner Rezepten wie dem Rheinischen Sauerbraten ging eine lange Einlege-Periode voraus, während der das in Essig gelegte Fleisch durchziehen musste. Der Sauerbraten für Ostern wurde häufig schon zu Weihnachten eingelegt!

Dank moderner elektrischer Multikocher hat sich die Situation deutlich vereinfacht. Mit innovativen Küchenhelfern wie dem Instant Pot, dem Ninja Foodi und ihren Nachahmern benötigt man nur noch einen Bruchteil der Zeit und hat praktisch eine Garantie fürs Gelingen. So ist ein Sauerbraten ohne Einlegen mit einem Fleisch/Eintopf Programm leicht nachzukochen, und die typische Kölsche Haxe zergeht nach der Zubereitung mit der Slow Cook Funktion tatsächlich auf der Zunge!