Minimalismus ist in aller Munde – doch was bedeutet es überhaupt, eine Küche zu minimalisieren und welche Vorteile entstehen dadurch? In der minimalistischen Küche liegt der Fokus auf der Beschränkung auf das Nötigste und Wesentlichste. Alles, was nicht benötigt wird und länger nicht mehr genutzt wurde, wird eliminiert. Utensilien, Gerätschaften und andere Gegenstände, die in die Küche gehören und regelmäßig verwendet werden, bleiben.
Die Vorteile einer Minimalistischen Küche
Folgende Vorteile ergeben sich durch Minimalismus in der Küche:
• Struktur: diese ist viel einfacher zu schaffen und zu erhalten, wenn unnötige Gegenstände aussortiert wurden und sich nur Gegenstände in der Küche befinden, die auch wirklich benötigt werden
• Funktionalität: der vorhandene Platz wird optimal genutzt und alles, was sich in der Küche befindet, erfüllt seinen Sinn und Zweck bzw. hat eine Funktion. Dadurch entsteht mehr Raum zum Arbeiten bzw. Zubereiten von Speisen, da kein Schneidebrett zwischen den Töpfen und lang ungenutzten Geräte gequetscht werden muss, sondern genügend Arbeitsplatz zur Verfügung steht.
• Nachhaltigkeit: es wird nichts „Unnötiges“ nachgekauft und keine verschiedenen Sets angesammelt, die ohnehin kaum bis gar nicht verwendet werden. Auf Dekoration, die keine Funktion haben, wird verzichtet. Langlebigkeit ist ein absolut wichtiger Minimalismus-Wert, der impliziert, dass so selten und wenig wie möglich Neues gekauft wird.
• Loslassen für innere Ordnung: „Wie im Außen, so im Innen.“ Wer im Außen loslässt und Ordnung schafft, überträgt die neu gewonnene Frische und Klarheit auch in sein Innerstes. Somit könnte man fast sagen, die minimalistische Küche weist eine ganzheitliche Wirkung auf.
• Mehr Zeit: Weniger Gegenstände zu besitzen, bedeutet weniger Aufwand mit Aufräumen und Putzen. Zudem fällt der Aufwand für die Suche von Gegenständen weg, da alles geordnet ist und seinen Platz hat. So bleibt mehr Zeit für die wirklich schönen/wichtigen Dinge im Leben.
• Geld sparen: Durch den achtsamen Umgang mit Konsum wird der Geldbeutel geschont. Je minimalistischer die Küche ist, desto weniger kann kaputt gehen, wodurch auch eventuelle Reparaturkosten sinken.
Die Küche ausmisten
Die erste Frage, die sich beim Ausmisten von jedem einzelnen Küchengegenstand stellt, lautet: „Wird es noch benötigt?“ – gefolgt von der zweiten Frage: „Wie oft wird es verwendet?“ Alles, was nicht mehr benötigt wird, wird eliminiert – am besten gespendet oder verkauft, sofern es noch in Ordnung ist. Alles, was seltener als alle drei Monate in Verwendung ist, kann zunächst einmal in einem Regal nach hinten oder in einen anderen (Abstell-)Raum gelagert werden. Gegenstände, die seltener als alle 6-12 Monate zum Einsatz kommen, werden aussortiert.
Küchenmaschinen
Im Bereich Küchenmaschinen und Gerätschaften steckt großes Ausmist-Potenzial. Das Schoko-Fondue-Gerät oder die Eismaschine sind in vielen Haushalten reine Staubfänger. Es empfiehlt sich, ein oder zwei gute, vielseitig einsetzbare Küchenhilfen anzuschaffen, die andere Gerätschaften ersetzen können, wie z.B. der Instant Pot Multikocher, der gleich sieben Küchengeräte ersetzt oder der Ninja Foodi. In der minimalistischen Küche befinden sich ausschließlich funktionierende, saubere Gegenstände.
Geschirr
Das siebzehnte Geschirrservice ist nicht essenziell, hier können ein bis maximal zwei gute Sets bestehen bleiben. Tassen und Gläser sind beliebte Geschenke, passen jedoch oft nicht zum Rest und dürfen ebenso neue Besitzer erfreuen.
Lebensmittel und Putzutensilien
Kühlschrankinhalte und Vorräte können auf Haltbarkeit(-sdatum) geprüft und aussortiert werden, um Platz für frische Lebensmittel zu schaffen. Dasselbe gilt für Reinigungsmittel, Putzutensilien, Geschirrtücher, usw. Qualität geht vor Quantität. Übelriechende, zerrissene und beschädigte Küchenhelfer werden ausgemistet. Allround-Putzmittel sind gegenüber Reinigungsmitteln mit nur einem bestimmten Verwendungszweck zu bevorzugen.
Aufbewahrung und Transport
Wer bei der Tupperparty zugeschlagen hat, wird auch mit etwa 5-8 Aufbewahrungsboxen in verschiedenen Größen auskommen. Ähnlich verhält es sich bezüglich Anzahl mit Einkaufstüten. Niemand braucht einen Kasten voll Einkaufstaschen.
Die Küche reinigen
Sobald die Küche minimalistisch geworden ist, wird sie auf Hochglanz gebracht – mit dem Ziel, diesen Zustand auch zu erhalten!
Chemiefrei
Viele Minimalisten legen Wert auf Natürlichkeit, um die Umwelt zu schonen und Giftstoffe einzusparen, vor allem bei besonders kleinen oder tierischen Mitbewohnern. Minimalismus-Hack: Setze auf Stoffe und Mittelchen, die vielseitig einsetzbar sind, sodass sie nicht nur in der Küche für Sauberkeit sorgen, sondern auch im Bad oder vielleicht sogar am eigenen Körper, wie z.B. der Allrounder Natron. Weitere Sauberkeitshelfer sind z.B. Zitrone, Salz und Essig.
Am besten wird täglich etwas Zeit für die Reinigung eingeplant, damit nicht das halbe Wochenende für das Putzen z.B. von eingetrockneten Speiseresten im Backofen draufgeht. Hier findest du Tipps, wie du diesen natürlich reinigst.
Regelmäßigkeit
Alternativ kann auf Allround-Putzmittel zurückgegriffen werden. Wichtig ist die Regelmäßigkeit.
Um motiviert dran zu bleiben und nicht eventuelle alte Gewohnheiten einschleichen zu lassen, kann ruhig auch mal in sinnvolle Unterstützung investiert werden, wie z.B. in einen Staubsaugerroboter, der im gesamten Haushalt zum Einsatz kommen kann.
Achtsamkeit
Dieses Schlagwort gilt nicht nur für den Konsum, die Gestaltung, Organisation bzw. Ordnung, sondern auch die Nutzung. Wer Gerätschaften und Geschirr mit Bedacht nutzt und nicht eine Mahlzeit auf 5 Teller aufteilt, hat weniger zu reinigen.
Für jede Oberfläche, ob Backofen oder Arbeitsfläche, gibt es das passende Reinigungsmittel, wobei das besagte Allround-Mittel schon sehr viel abdecken kann. Hierbei sind Empfehlungen am Etikett zu beherzigen, um Langlebigkeit von Geräten und Arbeitsflächen zu gewährleisten.
So ist auch die Handhabe der Utensilien zu beachten. Heutzutage sind sehr viele Küchengegenstände für die Reinigung im Geschirrspüler geeignet, doch nicht alle – und diese sollten somit unbedingt per Hand abgewaschen werden. Hinweise finden sich auf der Verpackung beim Kauf eines neuen Gegenstandes.
Die Küche neu organisieren
Um langfristig die Freude am Minimalismus zu erhalten, ist es wichtig, die Küche neu zu strukturieren und organisieren.
Küchenutensilien
In der minimalistischen Küche hat alles seinen Platz. Gängige Utensilien werden in greifbarer Nähe gelagert. Auch Wände können genutzt werden, um z.B. Kochlöffel, Schneebesen usw. aufzuhängen. Größere Geräte, die häufig benützt werden, sind ebenfalls griffbereit platziert. Vielleicht ist noch ein (größeres) Schneidebrett sichtbar, alles andere ist in Laden und Regalen verstaut. Hier eignen sich Ordnungsboxen, damit nicht alles durcheinander fällt. Am besten wird bei der Neuorganisation wirklich jeder einzelne Schrank, jedes Regal, Fach und jede Lade dabei durchgegangen.
Allroundern wird stets der Vorzug gegeben, um so wenige Gegenstände wie möglich und so viele wie nötig in der Küche zu haben. Dies ist nicht nur bei den erwähnten Küchengeräten sinnvoll, sondern auch bei Putzmitteln oder auch Multifunktionstüchern statt funktionsspezifischen Exemplaren. Langlebigkeit ist genauso prioritär angesiedelt.
Lebensmittel
Bei Lebensmitteln sollte nach dem First-in-First-Out-Prinzip nach Haltbarkeit konsumiert werden. So werden zuerst frische Lebensmittel verzehrt, bevor auf Vorräte zurückgegriffen und erneut eingekauft wird. Auch die richtige Lagerung ist wichtig. Im Kühlschrank ist die Anordnung der Fächer auch funktionell zu nutzen. So werden z.B. Eier in einem Fach an der Kühlschranktür gelagert, während Gemüse und Obst im Obst-Gemüse-Fach liegen und Fleischprodukte unmittelbar darüber, usw., um maximale Haltbarkeit zu gewährleisten.
Gestaltung
Wer einen kompletten Neuanfang wagen oder renovieren möchte, setzt auf helle Farben, wodurch die Küche schon mal sauberer, insgesamt heller und größer wirkt. Setze auf schlichtes Design, Einfachheit und Funktionalität.
Fazit: Die minimalistische Küche
Die minimalistische und saubere Küche bietet viele Vorteile. Wer sich täglich um seine Küche kümmert, wird viel Freude damit haben. Multifunktionalität, Nachhaltigkeit, Langlebigkeit und Ordnung sind wichtige Schlagworte für die Gestaltung und Erhaltung der minimalistischen Küche.